Lille in Frankreich
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Lille
Die französische Stadt Lille hieß früher auf Deutsch Rysell und auf Niederländisch Rijsel. Lille liegt in Nordfrankreich und ist der Hauptort der Region Nord-Pas-de-Calais des Departements Nord.
Hier leben über 1,1 Millionen Menschen. Die Metropole Lille ist in Frankreich die drittgrößte nach Paris und Lyon und die zweidichtest besiedelte Stadt Frankreichs. Ausserdem gibt es hier die grösste Studentenzahl in ganz Frankreich vorherrscht. Es studieren bis zu 110.000 Studierende an der Universite Lille Nord France.
Die Geschichte von Lille
Seinen Namen erhielt die Stadt aufgrund der Tatsache, dass die Insel, auf der sich die Stadt befand, in einem Fluss lag. Die Ableitung Lille stammt von der Bezeichnung L’ile ab, was die Insel bedeutet. Die anderen Namensarten, wie Rijel stammen von der niederländischen Bezeichnung Ter ijsel, was zur Insel bedeutet.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1054. Die lokale Legende um Lyderic und den Riesen Phinaert datieren die Gründung auf das Jahr 640. Doch hierfür gibt es keinerlei Nachweise.
Der französische König Philipp II. August entschied die Schlacht vor den Toren von Lilles zwischen den Staufern und den Kapetingern im Jahr 1214 für sich. So gehörte Lille weiterhin zur Grafschaft Flandern. Diese war aufgrund der Tuchmacherei und dem damit verbundenen Gewerbe und Handel eine der reichsten Regionen Europas. 1235 machte sich die Gräfin Johanna von Flandern sehr verdient für die Stadt Lille, denn sie erließ eine Charta, so dass hier der Bürgermeister vom Landsherren bestimmt werden konnte. Im Jahr 1236 gründete sie das Hospiz, welches heute noch ihren Namen trägt.
1304 wendete sich das Blatt und Lille fiel unter die direkte Verwaltung Frankreichs und schließlich 1384 an das Haus Burgund. Die Burgunder machten aus Lille eine ihrer drei Residenzstädte. Bis 1477 regierten die Burgunder das Gebiet. Dann erlosch diese Linie und Lille fiel unter die Regierung der Habsburger. Damit war Lille ab 1555 ein Teil der Spanischen Niederlande.
Die ersten calvinistischen Protestetanten lebten ab 1542 in Lille, doch die Spanier gingen brutal und gewaltsam gegen diese Gruppe vor. Die ersten Morde gab es im Jahr 1560. Erst im Frieden von Aachen im Jahr 1668 erkannte man die Zugehörigkeit zu Frankreich an.
Es folgte ein weiterer Kampf um Lille während der Spanischen Erbfolgekriege. 1708 schafften es die Truppen der Allianz die Stadt zu erobern und nahmen sie ein. Trotzdem durfte Frankreich dann im Frieden von Utrecht im Jahr 1713 Lille als Stadt und Region behalten.
Wirtschaft und Leben in Lille
Lille war schon immer eine wohlhabende Stadt und wenn auch die Kriegsjahre für Lille verheerend waren, erholte sich die Metropole danach immer rasant. So war auch die Industrialisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts für Lille ein weiterer wirtschaftlicher Schub. Die Stadt gewann an Macht und das hier schon immer ansässige Textilgewerbe erblühte zu neuem Leben.
Auch kulturell ist hier sehr viel geboten. So gibt es zahlreiche auch international bedeutende Museen. Unter anderem ist hier das Charles de Gaulle, das Mussee d’Arts Populaires de Lille-Sud, Muesse de l’Hospice Comtesse und das Musee Industrial et d’Ethnologie.
Es bestehen in Lille mehr als 8.000 Betriebe, die meisten sind im Dienstleistungsbereich tätig. Danach kommt der Handel und das Schlusslicht der großen Wirtschaftszweige bildet die Industrie. Die meisten Unternehmen haben weniger als 10 Angestellte und bilden damit 90 Prozent der Unternehmen in Lille. Im weiteren Stadtgebiet von Lille stehen einige Werke von Automobilherstellern, einer davon ist auch Toyota.