Kampanien in Italien
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Kampanien
Die Region Kampanien befindet sich an der italienischen Westküste. Die Hauptstadt der Region ist Neapel. Das Gebiet Kampaniens setzt sich aus den Provinzen Avellino, Benevento, Caserta, Neapel und Salerno zusammen.
Insgesamt umfasst die Region eine Fläche von über 13.500 Quadratkilometer. Hier leben etwa 5,8 Millionen Menschen, welche sich hauptsächlich in und um Neapel niedergelassen haben. Somit ist Kampanien eine der am dichtesten besiedelte Regionen Italiens.
Die Geschichte von Kampanien
Der Name der Region stammt aus der römischen Zeit, die damals dort lebenden Menschen gaben dem fruchtbaren Boden den Namen Campania felix, was auf deutsch übersetzt soviel bedeutet wie glückliche Landschaft. So wurde später aus diesem Namen die Bezeichnung Kampanien. Auch die französische Region der Champagne bezieht sich auf diese Spachwurzel. So teilen sich also diese beiden Gebiete praktisch einen Namen.
Zu Beginn der Geschichte der Region von Kampanien waren die Bewohner des Gebiets die Oskern. Danach folgten im 8. Jahrhundert v. Christus mehrere Koloniegründungen der Griechen. Im Jahr 424 eroberten die Samniten das Areal und besetzten es. Neapel wurde übrigens erst sehr viel später der Hauptort von Kampanien. Zur Zeit der Samniten zum Beispiel konzentrierte sich das Zentrum auf Capua. Dieser Ort lag sehr zentral im historischen Gebiet der kampanischen Ebene und war daher ein Dreh- und Angelpunkt der dort lebenden Menschen. Capua war im 4. Jahrhundert nach Rom die größte Stadt Italiens.
Das fruchtbare Land diente überwiegend zum Ackerbau. Als mit Hannibal die karthagische Armee von 216 bis 203 vor Christus zu den berühmten Plünderungen durch Süditalien zogen, wurde der Zweite Punische Krieg ausgelöst. Dieser verursachte in der gesamten Region Kampaniens eine schwere landwirtschaftliche Krise. Viele der dort lebenden Bürger wurden in den Krieg eingezogen und konnten ihre Äcker und ihre Viehherden nicht mehr versorgen. Erst nach Ende des Krieges, konnte sich die Landwirtschaft in diesem Gebiet wieder erholen.
Überhaupt wurde Kampanien im Verlauf seiner Geschichte häufig Schauplatz kriegerischer Handlungen und fiel zahlreichen Plünderungen zum Opfer. So wurde auch zwischen 882 und 915 n. Christus in Kampanien geplündert und erobert. Diesesmal durch die Sarazenen. Diese errichteten in Mittelitalien ein islamisches Emirat. Die italienische Bevölkerung zog sich dadurch zurück und wanderte in andere Gebiete aus.
Doch 1091 eroberten die normannischen Krieger die Insel Sizilien, auf der mittlerweile ebenfalls die Sarazenen herrschten. Die Normannen vereinten Sizilien mit ihren bereits eroberten Gebieten um Neapel. Es folgten weitere Regionen in ganz Süditalien, bis die gesamte Region zu ihrem Besitz zählte. Etwa 100 Jahre später brachten die Staufer unter Heinrich IV. das gesamte Königreich an sich. Dies ging jedoch friedlich vonstatten, da Heinrich IV. die Tochter des normannischen Königs Wilhelm II. geheiratet hatte. Konstanze brachte also dieses Land mit in die Ehe. Als ihr Mann Heinrich IV schon mit 32 Jahren den Tod fand, übernahm sie das Zepter und regierte die Region. Ihr Sohn Friedrich II. Wurde mit nur 2 Jahren zum König und Kaiser gekrönt. Bis er jedoch sein Amt wirklich antreten konnte, übernahm seine Mutter für ihn diese Pflichten.
Heute gibt es keine Könige mehr in Italien, doch die historischen Landschaften und vor allem zahlreiche Ruinen aus diesen Zeiten sind erhalten geblieben. Viele der Schlösser und Burgen wurden in den prachtvollen Zeiten üppig ausgebaut und zeigen noch heute ihren Glanz und Charme.