Burgund in Frankreich
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Burgund
Die Region Burgund bezeichnet ein Gebiet im Zentrum von Frankreich. Mit 1,61 Millionen Einwohner gehört es zu den größeren Regionen Frankreichs. Die Hauptstadt der Provinz ist Dijon.
Umgebung und Landschaft von Burgund
Die direkten Nachbarn von Burgund sind die Region Franche-Comte, die Champagne-Ardenne und Ile-de-France, beide im Norden. Die Region Centre liegt westlich von Burgunds Grenzen. Auvergne und Rhone-Alpes liegen im südlichen Grenzbereich von Burgund.
Der Berg Morvan gehört zu den bekanntesten Erhebung der Region und ist ein Ausläufer des Zentralmassivs. Hier befinden sich auch Teile des alten Kristallgebietes.
Die Geschichte von Burgund
Man weiss heute, dass die Region Burgund bereits im Palaeolithikum besiedelt gewesen sein muss. Bereits um 15.000 v. Chr. haben hier Menschen gelebt. Dies zeigen die Funde an den Felsen von Solutre. Man geht sogar davon aus, dass die Besiedlung recht dicht gewesen sein muss. Ab dem 6. Jahrhundert bis zum Eintreffen der Römer herrschten die Gallier und die keltische Kultur vor.
Die römische Herrschaft sorgte auch dafür, dass die Bevölkerung von Burgund romanisiert wurde. So wurde systematisch die Sprache der Region in die der römischen umgewandelt. Die gesamte Kultur erfuhr eine Wandlung. Bereits im Jahr 280 begann man mit dem Anbau von Wein. Dies blieb bis heute erhalten.
Das historische Benediktinerkloster Cluny wurde im Jahre 910 gegründet. Erst 1131 wurde jedoch die große Klosterkirche von Cluny geweiht. Auch vor Burgund machte die furchtbare Pestepidemie nicht halt. Und so starben um 1348 fast die Hälfte der Einwohner der Region an der tückischen Krankheit.
Von 1789 bis 1790, nach dem Ende der Französischen Revolution, teilte man Frankreich in Departements auf. Damals verlor das ehemalige Herzogtum Burgund die politische Macht und besteht seither aus vier Departements.
Der bekannte Canal du Centre, der heute auch als Postkartenmotiv genutzt wird, wurde im Jahr 1794 eröffnet. Er ist die Verbindung zwischen der Saone und der Loire. Die heute existierenden Grenzen der Region Burgund, die auf Französisch übrigens Bourgogne geschrieben wird, bestehen seit der Neueinteilung der Programmregionen aus dem Jahre 1956. Damals bildete man die vier heute bestehenden Departements.
Leben und Arbeiten in Burgund
Die größten Gebiete der Region werden zur Landwirtschaft genutzt. Besonders die in aller Welt bekannten Rotweine werden hier angebaut. Die Weißweine entstehen in den Orten Cote-d’Or und Chablis und sind nicht minder beliebt oder bekannt. Auch die Viehzucht spielt hier eine große Rolle. Die Bressehühner und die Rinder aus der bekannten Region Charolaise stammen von hier.
Bei einem Besuch Burgunds sollte man sich nicht nur die tollen Weinberge ansehen, sondern auch die historische Ölmühle Jean Leblanc, die heute noch betrieben wird. Dort werden Nüsse und Pflanzen zu wertvollem Öl gepresst.
Obwohl sich das Gebiet Burgunds in einer idealen Lage befindet, wird hier eher weniger auf Industrie gesetzt. Diese ist daher entsprechend wenig ausgebaut. Die Metallindustrie bildet seit dem 19. Jahrhundert einen Schwerpunkt der wenig vorhandenen Fabriken.
Besonders die mittelständigen Unternehmen und kleineren Betriebe profitieren von dieser Situation. Da wenig große Unternehmen ansässig sind, haben die kleineren eine gute Auftragslage und können sich wirtschaftlich kaum beschweren. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass sich in Chalon-sur-Saone eine große Elektroindustrie befindet. Noch erstaunlicher ist allerdings, dass hier auch Schiffbau betrieben wird. Sogar U-Boote werden dort hergestellt. Über die Saone und später die Rhone gelangen die hier gebauten Schiffe ins Meer.