Limousin (Frankreich)
|
Limousin
Das Limousin ist eine französische Region. Sie befindet sich in Mittelfrankreich und gehört zum Teil zum Zentralmassiv. Limousin setzt sich aus den Departements Correze, Creuse und Haute-Vienne zusammen. Limoges ist die Hauptstadt der Region. Das Areal erstreckt sich auf einer Fläche von 16.942 Quadratkilometer und beherbergt etwa 725.000 Einwohner. Damit ist die Region der Limousin eine der am schwächsten bewohnten Regionen des Landes.
Der Fluss Vienne fließt durch die Region Limousin und seine hügeligen Landschaften. Die Monts du Limousin prägen hier das landschaftliche Bild ebenso wie das Plateau de Millevaches, welche beide zum Zentralmassiv gehören.
Die Geschichte der Region Limousin
Die Franken unterwarfen das das Gebiet der heutigen Region Limousin im 2. - 6. Jahrhundert. Ihre Spuren sind heute noch teilweise sichtbar. Sie errichteten einige Türme und Gebäude. Später zerbrach die Region in mehrere, kleinere Vizegrafschaften. Diese wurden über Jahrhunderte hinweg von den Anjou-Plantagenet beherrscht.
Das Königshaus der Anjou-Plantagenet Familie entstand durch Gottfried V., ein Graf von Anjou, der 1144 Herzog der Normandie war. Die englischen Könige wurden von 1154 bis 1399 in direkter Linie vom Haus der Anjou-Plantagenet gestellt. Das Adelsgeschlecht stammte ursprünglich aus dem französischen Chateau-Landon. Dessen Nachfahre Gottfried V. soll einen Ginsterzweig am Revers getragen haben soll. Dieser Zweig heisst im Französischen plante genet. Dadurch erhielt er den Beinamen Plantagenet. Als sein erster direkter Nachfahre wurde sein Sohn Heinrich II. König von England. Auf ihn folgten noch sieben weitere aus diesem Adelsgeschlecht.
Heinrich II. war der Begründer des Angevinischen Reiches. Dieses umfasste nicht nur England sondern auch einen großen Teil Frankreichs. Doch sein Sohn Johann Ohneland hatte kein glückliches Gespür für Land und Volk und verlor fast den gesamten Besitz Frankreichs. Nach den Plantagenet folgten die Lancaster und Yorks ins Königshaus. Danach begann die Dynastie der Tudors. Edward Plantagenet, 17. Earl of Warwick war vermutlich der letzte englische Plantagenet. Er wurde im Jahr 1499 hingerichtet.
1607 übernahm dann das französische Königshaus die Macht in der Region Limousin. Besonders bemerkenswert ist die historische Landschaft La Marche. Hier finden sich viele geschichtlich bedeutende Monumente aus der damaligen Zeit. La Marche liegt im Norden der Region Limousin.
Als die Programmregionen Frankreichs im Jahr 1960 eingerichtet wurden, entstanden die heute noch aktuellen Grenzen der Region Limousin. 1972 wurde die Region in den Stand eines Etablissements public erhoben und wurde der Leitung eines Regionalpräfekten unterstellt. 1982 wurden in ganz Frankreich die Dezentralisierungsgesetze gültig. Dabei bekamen die 26 Regionen des Landes den Status der Gebietskörperschaften erteilt. Diesen führten bisher nur Gemeinden und die entsprechenden Departements. 1986 war es dadurch möglich, dass die Bevölkerung von Limousin ihre Regionalräte per direkter Wahl bestimmen konnten. Eine schrittweise Erweiterung der Befugnisse in den letzten Jahren ermöglichte den Regionen ein eigenverantwortliches Handeln und weitestgehend freie Hand bei der Selbstverwaltung.
Die historische Sprache der gesamten Region ist Okzitanisch mit den Dialekten Languedokisch und Limousinisch. Diese Sprache stammt von den Troubadoure ab, und wurde um 1100 bis 1300 verwendet.