Lombardei in Italien
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Lombardei
Als Lombardei bezeichnet man eine Region im Norden Italiens. Sie erstreckt sich über 24.000 Quadratkilometer. In der Lombardei leben rund 9.73 Millionen Einwohner.
Insgesamt besteht das Areal aus den 12 Provinzen Bergamo, Brescia, Como, Cremona, Lecco, Lodi, Mantua, Mailand, Monza und Brianza, Pavia, Sondrio und Varese. Die genaue Lage ist zwischen dem Lago Maggiore, Po und dem Gardasee. Hauptstadt der Lombardei ist die berühmte Metropole Mailand.
Der Name stammt aus dem Mittelalter. Damals bezeichnete man als Lombardei nicht nur die Region sondern auch das komplette nordwestliche Gebiet Italiens. In alten deutschen Liedern wird von der Lombardei auch als Lampartenland gesprochen. Dies bezeichnet ein und das selbe Gebiet.
Landschaften der Lombardei
Besonders berühmt ist der Lago Maggiore, an den im Sommer viele Touristen reisen, um dort ein paar Tage der Sommerferien zu verbringen. Ausserdem findet man tolle Wanderrouten in der Lombardei. Allgemein kann man sagen, dass die Landschaften der Lombardei äußerst vielfältig und abwechslungsreich sind. Der Norden ist geprägt von Bergketten und alpinen Landschaften, wohingegen der Süden von der Poebene dominiert wird.
Die Geschichte der Lombardei
Während der glanzvollen Zeiten des Römischen Reiches, zählte das heutige Gebiet der Lombardei zur Gallia Transpadana. Doch schon im 4. Jahrhundert gehörte die Lombardei zur Provinz Ligura mit dem Hauptort Mediolanum, das heutige Mailand. Der berühmte Bischof Ambrosius von Mailand wirkte und lebte hier.
Als die Völkerwanderungen die Region erreichte, kamen die Westgoten in die Lombardei und herrschten hier, bis 452 die Hunnen einfielen. Sie zogen durch Oberitalien und rissen dort die Macht an sich. Später, von 493 bis 540 und 544 bis 549 war ganz Oberitalien und so auch die Lombardei, ostgotisch. Daraus resultierten später die Gotenkriege. In deren Folge fiel die Region der Lombardei wieder an Rom zurück.
Das Mittelalter war geprägt von Eroberungen und verschiedenen Königen. So zum Beispiel auch dem König Alboin, der 568 die Po-Ebene eroberte und dort ein langobardisches Königreich aufbaute. Seine Hauptstadt wurde Pavia. Sein Reich erstreckte sich im Jahr 670 fast über das komplette heutige Italien. Das Zentrum des langobardischen Reiches wurde als Langobardia oder Lombardia bezeichnet. Im weiteren Verlauf der Geschichte kamen die Franken um 754 und mischten sich in den Krieg zwischen den Langobarden und Papst Stephan II ein. Die Franken gingen als Sieger gegen die Langobarden hervor und trennte diese Region vom unteren Landstrichs des Po ab. Mit der Pippinischen Schenkung ging dieses Gebiet an den Papst über.
Als 773 Karl der Große mit seinen Franken ins Land einzog, erkämpften sie sich das Langobardische Königreich. So waren alle deutschen Könige auch zugleich die Inhaber der langobardischen Krone.
Durch die folgenden Kreuzzüge profitierte die lombardische Region. Die gesamten Städte der Lombardei erfuhren einen regelrechten wirtschaftlichen Aufschwung.
Im 15. Jahrhundert wurde Mailand für etwa 50 Jahre das Kriegszentrum der Auseinandersetzungen der damaligen Großmächte Frankreich, Habsburg und der Schweiz.
In der letzten Zeit war die Lombardei der Motor für Sezessionsbestrebungen in Italien. So gründete Umberto Bossi im März 1982 die so genannte Lega Autonomista Lombarda, die heute als Keimzelle der politischen Partei Lega Nord bekannt ist.