Appenzell Innerrhoden (Schweiz)



Appenzell Innerrhoden

Appenzell Innerrhoden ist ein deutschsprachiger Kanton und gehört zur Schweizerischen Eidgenossenschaft. Sein Hauptort heisst Appenzell.
Die Besonderheit des Kanton Appenzell Innerrhoden ist, dass er der Kanton mit der niedrigsten Einwohnerzahl der gesamten Schweiz und die zweitkleinste Fläche aufweist. Hier leben lediglich 15.000 Einwohner.

Die Nachbarschaft

Der Kanton Appenzell Innerrhoden liegt direkt neben dem Kanton Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen.
Der Almauftrieb und Almabtrieb ist jedes Jahr ein Schauspiel. Es pflegt nicht nur die Tradition der Bergbauern, die ihre Tiere auf die Alp führen oder sie von dort holen, sondern es zeigt auch ein farbenfrohes Trachtenspiel. Die Bergbauern ziehen zur Sömmerung und zum Almabtrieb die traditionellen Trachten an und werden von Appenzeller Blässen (Appenzeller Sennenhunden) begleitet.

Die Geschichte des Kanton Appenzell Innerrhoden


Wissenschaftler entdeckten in der Region Gegenstände aus der Zeit von vor 45.000 Jahren. Man fand bearbeitete Steine im Weissbach-Schwende-Tal, welche auf diese Zeit datiert werden können.
Dies bedeutet, dass das Gebiet des heutigen Kanton Appenzell Innerrhoden bereits sehr lange besiedelt ist. Die ersten Bewohner waren mit Bestimmtheit Jäger und Sammler, dies lässt auch das gefundene Werkzeug rückschließen. Auch das später entdeckte Werkzeug stammt aus einer längst vergangenen Zeit. Man fand Werkzeuge aus der Bronzezeit im Kantonsgebiet. Unter anderem entdeckte man ein Bronzebeil, das aus dem Jahre 1200 - 1100 v. Christus stammen dürfte. Allerdings sind sich Wissenschaftler nicht einig, ob das Gebiet dauerhaft besiedelt oder nur ein Durchzugsgebiet der damaligen Menschen war.

Das Appenzellerland und heutige Kanton Appenzell Innerrhoden wurde von den Römern in der Antike verschont. Die Menschen aus der frühmittelalterlichen Zeit benannten den heutigen Kanton als Arboner Forst, was soviel bedeutet wie unerschlossene Wildnis.

Das Kloster St. Gallen spielt für die Geschichte des Kanton eine wichtige Rolle. Bereits im Hochmittelalter, also von 11. - 14. Jahrhundert, begann das Kloster St. Gallen rechtlich immer mehr an Kompetenz zu gewinnen. So besaß der Stift bald einen großen Teil der Bauernhöfe und das Kloster durfte über die Geschicke der Pfarrei Appenzell entscheiden.
So fungierten die äbtischen Vögte des Klosters als Richter. Im Laufe der Zeit gehörten sogar Menschen dem Kloster. So wuchs die Macht des Klosters an und wurde zu einer regelrechten Herrschaft.
Die Rechte, als Richter zu fungieren, musste das Kloster jedoch im Jahre 1180 an Kaiser Friedrich Barbarossa abgeben. Damit wurde das Appenzellerland eine Reichsvogtei. Dieser Zustand war jedoch nicht von sehr langer Dauer, denn schon im 14. Jahrhundert kaufte der Abt Hermann von Bonstetten die Gerichtsbarkeit für das Kloster zurück.

Der Sutterhandel spielte eine wichtige Rolle der Innerrhodener Geschichte. Hier spiegelt sich die Gesellschaft wieder, die sich nach einer gewissen Vorlaufzeit tatsächlich gewandelt hat. Anton Joseph Sutter, Namensgeber und überraschend zum Vogt der Landvogtei Rheintal gewählt, hatte viele Neider und Feinde, welche ihm seine Karriere nicht gönnten. 1767 wollte Sutter die Alp Sämtis zum Gebiet des Innerrhodens dazu nehmen, er hätte auch selber gut davon profitiert. Man ließ ihn dies durchführen, doch wenig später schon ließ man ihn fallen. Sutter wurde verfolgt und schließlich zum Tode verurteilt. Viele kämpften jedoch für Sutters Unschuld und so wurde er nachträglich im Jahre 1829 vom Vorwurf des Landesverrates entlastet und rehabilitiert.
Man konnte an diesem Fall sehen, wie sehr sich das Volk und die gesamte Gesellschaft wandelte. Noch heute ist der Sutterhandel ein wichtiges Thema im Kanton Appenzell Innerrhoden.

 

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