Lago Maggiore
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Lago Maggiore
Der für seine landschaftliche Schönheit bekannte Lago Maggiore liegt zum größten Teil in Norditalien und nur der nördliche Abschnitt mit etwa einem Fünftel der Fläche im schweizerischen Kanton Tessin. Das Ufer im Nordosten des Sees liegt in den ebenfalls zur Schweiz gehörenden Landschaften des Gambarogno sowie der Magadinoebene. Das östliche Ufer des Lago Maggiore liegt in der Lombardei und das Westufer im ebenfalls italienischen Piemont.
Bedingt durch die klimatischen und geographischen Verhältnisse gibt es ein recht deutliches „Ost-West-Gefälle“, bei dem das Westufer gemessen an Landschaft und Klima eindeutig die begünstigte Seite des Lago Maggiore darstellt. Die Ostseite des Sees ist dagegen nicht ganz so reizvoll und dementsprechend touristisch nicht so stark frequentiert wie die schweizerische Seite. Dennoch profitiert der gesamte Lago Maggiore von dem milden, ausgeglichenen Klima, was besonders in der üppig gedeihenden subtropischen Vegetation zum Ausdruck kommt. Je weiter sich die Landschaft ins bergige Hinterland erstreckt, umso mehr nimmt auch die Pflanzenwelt ein subalpines und alpines Gepräge an. Das wirtschaftliche Leben rund um den Lago Maggiore wird hauptsächlich vom Tourismus bestimmt. Dabei liegen die am meisten besuchten Urlaubsorte in der Schweiz in der Region um Locarno, Ascona und Brissago. In Italien konzentriert sich der Fremdenverkehr auf die im Westen gelegene Bucht zwischen Pallanza und Stresa. Hier sind die Borromäischen Inseln mit ihren großzügigen Parks die Hauptsehenswürdigkeiten.
Auf der italienischen Seite des Lago Maggiore liegt gleich hinter der Schweizer Grenze die schöne alte Ortschaft Cannobio mit der Wallfahrtskirche Santa Pietà von 1571. Sehenswert sind auch die Städte Verbania und Stresa, wobei letztere im 19. Jahrhundert eine bedeutende Kurstadt war, in der sich neben dem europäischen Hochadel auch bekannte Künstler wie Richard Wagner und Ernest Hemingway wohlfühlten. Die vier im See gelegenen Borromäischen Inseln, die auch als „Perlen des Lago Maggiore“ bezeichnet werden, zählen zu den Hauptattraktionen der Gegend. Während zwei der Inseln ganz im Stil italienischer Gartenbaukunst gestaltet wurden, erhielt die Isola Madre das Aussehen eines englischen Landschaftsgartens. Das am Ostufer des Sees gelegene kleine Städtchen Angera ist vor allem wegen der alles überragenden Rocca ein beliebtes Ausflugsziel. Die zinnengekrönte Festung wurde im 8. Jahrhundert von den Langobarden errichtet.
Auf der Schweizer Seite dominiert die lebendige und elegante Stadt Locarno den Lago Maggiore. Prächtig blühende Exoten wie Azaleen, Kamelien, Oleander und Mimosen lassen die Stadt auch im Winter zum vielbesuchten Reiseziel für kältemüde Feriengäste werden. Der schöne historische Stadtkern mit den malerischen Gassen und den liebevoll ausgestatteten Innenhöfen macht zusammen mit vielen Sehenswürdigkeiten und der Uferpromenade den Reiz von Locarno aus.
Eine noch schönere Lage kann das am Nordufer des Sees gelegene Ascona aufweisen, das sich vom ruhigen Fischerdorf in einen der beliebtesten Ferienorte in der Schweiz verwandelt hat. Obwohl auch an Ascona die modernen Zeiten in Form von einfallslosen Neubauten nicht vorübergegangen sind, konnte sich die Stadt besonders entlang der lebendigen Uferpromenade und im alten Ortszentrum viel von ihrem einstigen mondänen Charakter bewahren.
Auch der Kurort Brissago, der schon zu antiken Zeiten ein begehrter Wohnort begüterter Römer war, zählt zu den lohnenden Ausflugszielen, die man bei einem Aufenthalt am Lago Maggiore nicht versäumen sollte.