Galicien in Spanien
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Galicien
Eine der Autonomen Gemeinschaften Spaniens ist Galicien. Das Gebiet dieser Gemeinschaft befindet sich im Nordwesten des Landes. Die vier Provinzen La Coruna, Lugo, Qurense und Potevedra teilen sich das Areal unter einander auf.
Den Namen erhielt die Region von den keltischen Galläker, was auf lateinisch auch Callaici heisst. Davon leitete sich im Laufe der Zeit Galicien als Bezeichnung ab.
Landschaften Galiciens
Zwischen dem Kantabrischen Meer und dem Atlantischen Ozean gelegen, grenzt Galicien an Portugal und an die spanischen Autonomen Gemeinschaften Kastilien-León und Asturien.
Vorherrschend sind in Galicien hohe Gebirgsketten. Diese trennen den restlichen Teil Spaniens von Galicien. Über die Hälfte der Fläche Galiciens befindet sich höher als 400 Meter. Der höchste Berg ist der Pena Trevinca, welcher 2.127 Meter Höhe erreicht.
Die Küste ist sehr weitläufig und hat eine Länge von 1.659 Kilometer. Davon sind 800 Kilometer reine Steilküste, rund 300 Kilometer sind Strandabschnitte, welche teilweise herrliche Gegenden beinhalten. Mehr als ein Drittel der gesamten spanischen Küste gehören zum Gebiet Galiciens.
Optisch zeichnet sich das Küstengebiet durch die Rias aus. Dies sind Schlauch- bzw. Trichterförmige Flussmündungen, die viel mit Fjorden gemeinsam haben, in die das Meer eingedrungen ist. Der Unterschied zu Fjorden ist allerdings, dass die Rias wesentlich flacher sind. Hier sieht man auch die typischen Holzflöße. An diesen werden Miesmuscheln gezüchtet und später geerntet.
Neben den Küstengebieten sind auch die großen Waldflächen für Galicien charakteristisch. Man hat hier teilweise etwas nachgeholfen, indem man die Wälder mit Eukalyptusbäumen aufgeforstet hat.
In der Region Galicien stehen 30 Prozent des gesamten Waldbestandes Spaniens.
Geschichte Galiciens
Archäologischen Funden zu folge haben hier bereits zwischen 25.000 und 16.000 v. Chr. die ersten Menschen gelebt. Man fand hier unter anderem Steinwerkzeuge aus dieser Epoche.
Die ersten Siedlungen wurden etwa um 4000 v. Chr. errichtet. Die damaligen Menschen haben Ihre Toten in Grabhügeln bestattet. Diese wurden leider sehr häufig durch Grabräuber zerstört und geleert. Bis heute dauern diese Diebstähle an. Daher kann man recht wenig über die damalige Kultur und die Menschen aussagen oder nachvollziehen. Sicher ist jedoch, dass in der Bronzezeit hier Metallverarbeitung stattgefunden haben muss. Man fand bei Ausgrabungen in Stein gravierte Figuren, welche aus dieser Zeit stammen dürften.
Aus der späteren Besiedlungszeit sind noch einige Grundmauern und Grundrisse erhalten, die man heute besichtigen kann.
Als Julius Caesar im Jahr 60 v. Chr. Galicien für das römische Reich eroberte, ernannte er es zur Provinz Gallaecia. Diese hatte eine etwas größere Fläche als die heutige Gemeinschaft Galicien.
Wirtschaft und Industrie in Galicien
In der Region Galicien sind die kleinen und mittelständischen Betriebe massgebend und in ihrer Anzahl am stärksten vertreten. Dies liegt auch daran, dass in der Landwirtschaft und der Fischerei, die hier prägend ist, hauptsächlich Familien- oder Einzelbetriebe vorherrschen.
An den Großhäfen im Westen findet man hingegen Industriegebiete. In den letzten Jahren nahm der Dienstleistungssektor dank des steigenden Tourismus immer weiter zu. Besonders in den Küstenregionen entstanden Urlaubsresorts und Ferienanlagen, um mehr Touristen anzuziehen. Auch die Sehenswürdigkeiten, wie historische Bauwerke oder Denkmale werden nun aktiver vermarktet. Galicien putzt sich sozusagen heraus, um mit der Moderne mithalten zu können.